Westwendischer Kunstverein e. v.

Portrait Hermann Grüneberg,  ©Tom Dachs

Grüneberg 1069, © Tom Dachs

Hermann Grüneberg

Exoten des Zufalls

 

Vernissage: 05.05., 20 Uhr

In der Kunstkammer

Es spricht: Rüdiger Giebler, Halle

Ausstellung vom 06. Mai bis 04. Juni,

freitags 16–18h, samstags 10–13h, sonntags 11–13h

Den Auftakt der diesjährigen Ausstellungssaison in der Kunstkammer des Westwendischen Kunstvereins macht der Keramik-Künstler Hermann Grüneberg aus Halle.

 

Trotz ihrer eng miteinander verbundenen Geschichte genoss die Keramik innerhalb der europäischen Bildhauerei lange Zeit eine deutlich geringere Wertschätzung als Marmor, Bronze und Holz. Mit der zunehmenden Befreiung vom Stigma des Kunsthandwerks erfährt sie wachsende Beliebtheit in der freien Kunst.

Hermann Grüneberg, 1983 in Weimar geboren, befreit mit seiner lebendigen und skurrilen Bilderwelt die Ausdrucksform der Keramik von einengenden Konventionen. Und das sehr erfolgreich: Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ausstellungen finden seine Arbeiten im öffentlichen Raum weitreichende künstlerische Beachtung. Viele seiner Werke sind in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten.

Spielerisch und mit abgründigem Humor setzt sich Grüneberg mit dem auseinander, was beunruhigt. Sein vielschichtiges Œuvre kreist um Tod, Leben, Gewalt, Hoffnung, Ausbeutung und Unterdrückung, aber auch um die Frage nach dem, was außerhalb möglicher Erfahrungen und wissenschaftlicher Erkenntnis liegt. Es sind existenzielle Themen, die er in ihrer Widersprüchlichkeit zeigt: fröhlich und tragisch, grotesk und ernst, surreal und symbolisch. Berührt vom Neoexpressionismus sowie der Art Brut und Pop Art, mischt Grüneberg aktuelle Themen mit zeitlosen Symbolen, Mythen, Kulturen, Philosophien sowie Religionen und erschafft unvermittelte Sinnbilder, die Raum für neue Wahrnehmung geben.

Formal basieren die Keramiken Grünebergs auf zwei unterschiedlichen Ansätzen. Während er seine Figuren allansichtig formt, bieten ihm die Teller und Platten die Möglichkeit, Malerei und Plastik zu kombinieren: Die Keramiken sind gedrückte oder aufgebaute flache Schalen aus schamottiertem Ton. Das sind spröde und rohe Objekte, die Bilder sind zumeist im Objekt randfüllend eingesetzt. Auf jedem Teller ein Portrait. Die Männer weinen und die Frauen strahlen. Grüneberg sucht nach den Verwerfungen der Gefühle der gar nicht so fiktiv Portraitierten. Gewichtige Gesten sind mit Ironie und Albernheiten durchsetzt.

In seinen Figuren schafft er Kunstwerke ohne jede Modell- und Replikatfunktion, setzt sich immer wieder mit gesellschaftskritischen Themen auseinander. So befasst er sich in seiner Reihe »The Mission« mit der Bildikonografie und dem kolonialen Erbe der Missionsbewegung auseinander. Grünebergs Arbeiten sind dabei weder politisch noch schockierend, vielmehr geht es ihnen um das Vordringen in seelische Bezirke.

Künstlerkollege Rüdiger Giebler: »Seine figurativen Plastiken sind ausgewachsene Hausgeister. Dämonen und Helfer des Alltags. Die stehen im Raum selbstbewusst und zart, schwerfällig und steifbeinig. Das sind die Mitbewohner, die eh immer da sind. Ein feiner Vorschlag in alltagstauglicher Spiritualität. Sie sehen aus, als würden sie nicht mal selbst an ihre eigenen Fähigkeiten glauben. Man kann sich ruhig ihre keramische Materialisation ins Haus stellen. Die seltsamen Gesten der Gestalten sind drohend und wehklagend und Hilfe suchend zugleich. Und wem es von Nutzen ist, für den sei es ein Spiegel der eigenen Desorientierung. Frei von Schwermut und Anmaßung sind das Meditationen über den Schöpfungsmythos.«

 

 

Grüneberg 1156, © Tom Dachs

Künstlerkollege Rüdiger Giebler: »Seine figurativen Plastiken sind ausgewachsene Hausgeister. Dämonen und Helfer des Alltags.
Die stehen im Raum selbstbewusst und zart, schwerfällig und steifbeinig. Das sind die Mitbewohner, die eh immer da sind.
Ein feiner Vorschlag in alltagstauglicher Spiritualität. ... Und wem es von Nutzen ist, für den sei es ein Spiegel der eigenen Desorientierung...«.

Grüneberg 1120, © Tom Dachs

  • Vita

    Vita Hermann Grüneberg

     

    1983  in Weimar geboren

    2005 Holzbildhauerlehre

    2008–15  Studium an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design im Bereich Plastik/ Keramik, anschließend Meisterschüler

    2013  Arbeitsstipendium in der Majolika-Manufaktur Karlsruhe

    2015  1. Platz und Umsetzung »Kunst auf dem Johannisplatz«, Jena

     Preisträger des Frechener Keramikpreises

    2016  Heitland Honneur, Stipendium der Heitland Foundation Celle

     Keramikpreis der Stadt Oldenburg

    2019  Künstlerischer Mitarbeiter an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design

     Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung

    2020  Kunstankauf für die Kunstsammlung Sachen-Anhalt

    lebt und arbeitet in Halle/Saale

     

     

  • Ausstellungen (Auswahl)

    Ausstellungen (Auswahl):

     

    2022 Barlach und die jungen Wilden, Barlachmuseum, Güstrow

     Übersetzen - Ausstellung anlässlich des 500jährigen Jubiläums der Bibelübersetzung, E Werk, Eisenach

     Poesie und Verstand – eine Widmung an Novalis, Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Halle

     Young Ones – junge Kunst in Hamburg, Galerie Herold, Hamburg

     NORD-SÜD-LINIE. Von der Ostsee bis zum Vogtland Bildende Kunst aus

     Sachsen-Anhalt, Schloss Wiligrad

     

    2021 Mensch und Natur, Galerie Herold, Kampen/Sylt

     THREE ROOMS, Galerie Herold, Hamburg

     Der Weihnachtsvogel, Galerie Handwerk, München

     Grüße aus L.E., Goldwerkgalerie Rostock

     POLES APART, Galerie hinter dem Rathaus, Wismar

     

    2020 Kleine und große Bescherungen, Galerie Metzger, Johannesberg

     Transitions/Hinübergehen, Offspace Kaisitz, Käbschütztal

     Verwandelt, Stipendiatenausstellung der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Halle

     generell frisch, Volkspark Halle

     SNAKE CHARMER, Galerie Nord, Halle

     

    2019 Künstlerisches Spielzeug – Spielerische Kunst, Galerie Handwerk, München

     Wir sind gekommen um zu bleiben!, Schwaaner Kunstmühle, Vorbeck

     

    2018 Celler Skulptur Wochen, Celle

     Gemeinschaften, TautHaus, Berlin

     Mitesser gesucht, Galerie Metzger, Johannesberg

     

    2017 Metallsymposium 2017, Halle

     Rottenburger Künstlerhoffest, Künstlerhof Rottenburg

     Jahresausstellung der Burg Giebichenstein, Halle

     Heroes of Spring, Galerie Nord, Halle

     

    2016 Orakel, Einzelausstellung, Pulverturm, Oldenburg

     Von Angesicht zu Angesicht, Gruppenausstellung, Galerie Metzger, Johannesberg

     geplanter Zufall, Jungk/Grüneberg, Galerie Picknick am Wegesrand, Wettin

     Die Verwandlung, Galerie Nord, Halle

     

    2015 Ausstellung zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medallienkunst,

     Galerie Nord,Halle

     Kunst auf dem Johannisplatz, (Siegerentwurf), Jena

     LAND(SCHAFFT) KUNST, Neuwerder

     Giebler/Nagel/Grüneberg, Galerie Amberg 13, Rostock

     UNICUM15, 3th International Triennial of Ceramics, Ljubljana

     Ahnung vom Ende, Diplomausstellung, Lichthaus Halle

     

    2013 DORO HIRO HANNA HERMANN – Vier Bildhauer zu Gast in derMajolika,

     Gruppenausstellung, Majolika, Karlsruhe

     Neues von Erika E., Gruppenausstellung, KunstWERK, Potsdam

     

    2014  Die Couch – Ausstellung zum 75. Todestag von Siegmund Freud,Galerie Nord, Halle

     

    2012 Portrait à la carte, Gruppenausstellung, Graseweggalerie, Halle

     es grasen, Graseweggalerie, Halle

     RAUMinbetrieb, Ausstellungsprojekt, Halle

     

     

  • Stipendien und Preise

     

    2020 Kunstankauf der Kunstsammlung Sachsen-Anhalt

     Stipendium >Kunst ans Netz<

     

    2019  Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung

     

    2016  Heitland Honneur, Stipendium der Heitland Stiftung Celle

     Keramikpreis der Stadt Oldenburg

     

    2015  1. Preis und Realisierung »Kunst auf dem Johannisplatz«, Jena

     Frechener Keramikkunstpreis

     

    2013  1. Preis »Künstler am Werk« – Skulpturen aus Beton, Insel Mainau

     Stipendium in der Majolika-Manufaktur Karlsruhe

     

    Kunst im öffentlichen Raum

    2018  Celler Engel, Stahlskulptur, Neues Rathaus, Celle

    2017  Reitersturzbild, Stahlskulptur, Freiimfelder Straße, Halle

    2017  Reflexion, Bronze und Brunnen, Johannisplatz, Jena

    2015  Herbst, Mahnmal, Keramik & Platten, Nordfriedhof Halle

    2013  Besucher, Betonskulptur, Insel Mainau

     

    Infos: www.hermann-grueneberg.com

     

  • AUSSTELLUNGSORT

    KUNSTKAMMER

    Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins

    Hauptstraße 10, 29471 Gartow

    Öffnungszeiten:

    Freitag 16–18 Uhr

    Samstag 10–13 Uhr

    Sonntag 11–13 Uhr

     

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